Hand in Hand für Solidarität
Als Zeichen für Solidarität war Rettungsring in Schladming gedacht. Mit einer Menschenkette machte man auf das Sterben von Flüchtlingen aufmerksam.
Am Samstag um Punkt 12 Uhr zeigten 10.000 Menschen von Deutschland über Österreich bis Italien für 30 Minuten ihre Solidarität. „300 Organisationen wirkten bei der internationalen Rettungskette für Menschenrechte mit“, so der Organisator des Rettungsrings Schladming, Diakon Hannes Stickler.
Neben vielen Einheimischen traf man an diesem prachtvollen Spätsommertag auch Gäste, etwa Vertreter des Netzwerks Menschenrechte Leoben: „Es ist notwendig, dass etwas geschieht und ordentliche Hilfe gegeben wird“, so Ingrid Missethon aus Trofaiach.
Sie reiste mit einer 40 Personen starken Gruppe an: „Wir sind bunt gemischt. Es sind sehr viele Asylberechtigte und Asylwerber, Leute aus Afghanistan, Syrien und Afrika.“ Missethon wünscht sich, dass die Menschen mehr Bewusstsein für Schutzsuchende entwickeln: „Egal, ob das jetzt das Lager in Moria oder die Seenotrettung ist. Wir haben Platz, wirklich viel Platz.“
Einer ihrer Begleiter ist der junge Afghane Nemadullah Temori, der seit vier Jahren in Trofaiach lebt. Er möchte ein Zeichen dafür setzen, dass Flüchtlinge nicht von vornherein für ihre Herkunft verurteilt werden. Um diese Botschaft nach außen zu tragen, wurde die Kette auch live in die Partnerstadt Wetzel übertragen. Besonders stolz ist Stickler auf die Grußbotschaften von 30 namhaften Persönlichkeiten, die bis 7. Oktober laufend veröffentlicht werden – www.diakonhannes.com.
Für einen geregelten Ablauf der friedvollen Veranstaltung sorgten rund 30 Ordnerinnen und Ordner. Regina Stocker, Vizebürgermeisterin der Ramsau, war als offizielle Unterstützerin vor Ort: „Für mich ist es ein Anliegen, den Menschen in Not zu helfen, ob das Einheimische oder Flüchtlinge sind, da dürfen wir nirgends die Augen schließen!“ Auch der 20-jährige Kevin Fuchs aus Aich trägt die orange Ordnerweste und spricht über seine Bedenken: „Ich habe mir gewünscht, dass mehr Leute kommen.“ Laut ihm gebe es viele, die gegen Flüchtlinge seien und abweisend auf solche Aktionen reagieren würden.
Roland Gyger, der sich um die Technik kümmerte und mit seiner Frau am Schütterhof in Rohrmoos asylwerbende Mitarbeiter anstellt, fügt hinzu: „Es gibt viele Möglichkeiten, negative Dinge zu erzählen, aber wir können eine ganze Reihe positiver Geschichten erzählen. Es hängt nicht nur von den Menschen ab, die zu uns kommen, sondern auch von uns, wie wir ihnen begegnen.“
Um 12 Uhr bildeten die Anwesenden eine lange Kette vom Planaibogen bis zum Hauptplatz. Man spürte die Verbundenheit, wenn auch etwas bedrückt. Die Kleidungsstücke zwischen den Teilnehmern stünden laut Gyger symbolisch für jene, die nicht da sind und Hilfe brauchen. Nach 30 Minuten marschierten die Teilnehmer zum Hauptplatz, wo Lesungen, Musik und Erfahrungsberichte von Schutzsuchenden folgten. „Es ist keine populäre Geschichte, es ist eine wirkliche Herzensgeschichte“, betonte Diakon Stickler am Ende der Veranstaltung. (Text Bernadette Danklmayer, Kleine Zeitung)
Gästeliste:
Mag. Christoph Riedl, Diakonie Österreich, Hauptrede (mit Hossein Khavary, Lehrling Klinik Diakonissen Schladming, Erfahrungsbericht)
Melita Sunjic, Autorin, pens. UNHCR Pressesprecherin
Bürgermeister Stefan Knapp, Haus im Ennstal
Dipl. Päd. Monika Brottrager-Jury, Seelsorgerin
Vizebürgermeisterin Regina Stocker (ohne Bild) Pfarrerin Mag.a Waltraud Mitteregger (ohne Bild)
Musikschule Trofaiach, Schülerinnenchor unter der Leitung von Gregor Bischops
Saxedition - Saxophonquardet
Versammlungsleitung - Marian Pink, Amnesty International Österreich Gruppe Leoben und Diakon Ing. Hannes Stickler, MBA virtuelle Grußworte von: André Heller, Poet Mag. Hermann Glettler, Bischof von Diözese Innsbruck Dr.in Judith Kohlenberger, Kulturwisschenschaftlerin Schwerpunkt Migragtion Mag. Michael Chalupka, ev. Bischof v. Österreich Doro Blancke, Monika Weilguni - Aktivisten in Lesbos Mag.a Anne Schlack, Geschäftsführerin Amnesty International Mag. Wolfgang Rehner, Superientendent der ev.Kirche Stmk. Bodo Jälcke, Seebrücke Wetzlar Vidolink: Fotolink: (Alles Bildmaterial - copy right - Rettungsring Schladming - Veröffentlichung einamalig erlaubt) Kontakt: Hannes Stickler
diakonhannes@aon.at T 0676/87426078
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